Kaukasus

Kaukasus
Kau|ka|sus, der; -:
Hochgebirge in Kaukasien.

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Kaukasus
 
der, Großer Kaukasus, russisch Bolschọj Kawkạs, Hochgebirge zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer, über 1 100 km lang, bis 180 km breit, im Elbrus bis 5 642 m über dem Meeresspiegel. Politisch gehört der Kaukasus zur Russischen Föderation (mit den Teilrepubliken Dagestan, Inguschetien, Kabardino-Balkarien, Karatschaio-Tscherkessien, Nordossetien und Tschetschenien), zu Georgien (mit der Teilrepublik Abchasien und dem AG Südossetien) und zu Aserbaidschan. Er wird von wasser- und energiereichen Flüssen (Kuban, Terek, Sulak, Inguri, Rioni, Samur, Alasani) teilweise in tiefen Schluchten durchflossen. - Vom mittleren Großen Kaukasus geht nach Süden das Suramigebirge aus und stellt die Verbindung zum Kleinen Kaukasus her, der mehrere staffelartig hintereinander geschaltete Gebirgszüge am Nordrand des Ararathochlandes in Georgien, zum Teil auch in Aserbaidschan umfasst, wie Meschetisches und Trialet. Gebirge im Westen, Karabachgebirge im Gebiet Bergkarabach. Der Kleine Kaukasus erreicht eine Höhe von 3 724 m über dem Meeresspiegel (Gjamysch, südlich von Gäncä), weist aber im Allgemeinen Mittelgebirgscharakter auf und fällt steil zur Kolchis und Kura-Araks-Niederung ab.
 
 
Der Kaukasus entstammt der alpidischen Gebirgsbildung (Orogenese: Jungtertiär/Quartär). In seinem höheren westlichen und seinem mittleren Teil weist er einen von metamorphen Schiefern umgebenen Granitkern auf; diese kristalline Zone wird von jurassischen (Liastone) und kretazischen Gesteinen flankiert; nach Osten taucht der Granitkern unter. Auffallend ist das Vorkommen von Vulkanen (Elbrus, Kasbek). Zeichen der jungen, noch nicht völlig abgeschlossenen Gebirgsbildung sind zahlreiche Mineral- und/oder Thermalquellen sowie gelegentliche Erdbeben. - Die wichtigsten Bodenschätze sind Blei- und Zink- sowie Silber-und Bleierze an der Nordflanke, Steinkohle bei Tkibuli und Tkwartscheli, Manganerze bei Tschiatura, Erdöl in den Vorsenken.
 
 
Die nördlichen Randketten des Kaukasus bilden (von Norden nach Süden) die Schwarzen Berge, der Weidenkamm und der Felsenkamm. Die Hauptachse wird von Westen nach Osten gegliedert in: 1) Schwarzmeer-Kaukasus (Pontischer Kaukasus), von der Halbinsel Taman bis zum Berg Fischt, 600-1 200 m über dem Meeresspiegel, mit üppiger mediterraner Vegetation an der Küste und Laubwäldern in den höheren Lagen; 2) westlicher Hochgebirgskaukasus (bis zum Elbrus-Meridian), erreicht im vergletscherten Dombaj-Ulgen 4 046 m über dem Meeresspiegel; über den Kluchoripass (2 781 m über dem Meeresspiegel) führt die Suchumische Heerstraße; 3) zentraler Hochgebirgskaukasus zwischen Elbrus und Kasbek (5 033 m über dem Meeresspiegel), besteht aus dem südlichen Hauptkamm (Wasserscheidenkamm) und dem nördlichen Seitenkamm. Neben Elbrus und Kasbek erheben sich noch mehrere andere Gipfel über 5 000 m über dem Meeresspiegel (Dychtau 5 203 m, Koschtantau 5 151 m, Schchara 5 068 m, Dschanga 5 049 m über dem Meeresspiegel); stark vergletschert; über den Mamissonpass (2 829 m über dem Meeresspiegel) führt die Ossetische Heerstraße; 4) Dagestanischer Kaukasus (östlicher Hochgebirgskaukasus), zwischen Kreuzpass (2 379 m über dem Meeresspiegel), dem die Georg. Heerstraße folgt, und dem Babadagh (3 629 m über dem Meeresspiegel), weist trotz seiner Höhen (Tebulos-Mta, 4 493 m über dem Meeresspiegel) kein alpines Relief auf; im Westen des Dagestanischen Kaukasus verläuft die Transkaukasische Automagistrale (Georgische Heerstraße); mit dem Bau einer das Gebirge querenden Eisenbahnstrecke von Tiflis nach Wladikawkas (187 km) wurde 1985 begonnen, 65 km der Strecke müssen in Tunnels (darunter ein 23 km langer Tunnel unter dem etwa 1 400 m über dem Meeresspiegel liegenden Archotskipass), Galerien, auf Brücken und Viadukten verlegt werden; 5) Kaspischer Kaukasus, 500-1 000 m über dem Meeresspiegel, läuft zur Halbinsel Apscheron hin aus.
 
 
und Vegetation: Im nördlichen Vorland des Kaukasus herrscht osteuropäisches kontinentales Klima; nach Südosten nimmt die Trockenheit zu. Die Schneegrenze (2 700 m bis 3 000-3 800 m über dem Meeresspiegel) steigt von Westen nach Osten an. Die Zentren der Vergletscherung (insgesamt 1 800 km2, etwa 1 400 Gletscher) liegen im westlichen und zentralen Hochgebirgskaukasus. In der Längserstreckung des Gebirges erfolgt der Übergang vom mediterranen Waldgebiet über die Steppe zum asiatischen Wüstengebiet.
 
Teile des Westkaukasus sind wichtige Erholungs-, Kur-, Touristen- und Wintersportgebiete. Hier befinden sich mehrere Nationalparks (Sotschi, Dombai, Teberda). (Kaukasien)
 

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Kau|ka|sus, der; -: Hochgebirge in Kaukasien.

Universal-Lexikon. 2012.

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